«Charme-Offensive» der Zürcher Feuerwehren
Quelle: Wochenspiegel 11.06.2014 (Daniel Jaggi)
Feuerwehrmänner löschen Brände, retten Eingeklemmte, bergen Schwerverletzte.
Doch tagsüber fehlen zusehends Leute. Schuld sind auch die Arbeitgeber.
Das soll sich ändern, weshalb der Chef der Zürcher Feuerwehren eine Charme-Offensive» startet.
In dicht besiedeltem Gebiet gilt: 10 Männer in 10 Minuten am Einsatzort. Diese Einsatzdoktrin gilt für alle Zürcher Feuerwehren. Doch das Ziel wird langsam unrealistisch – vor allem während der Bürozeiten. Hans Schmid, Kommandant der Stützpunktfeuerwehr Bülach: «Ich musste auch schon mal mit nur acht Leuten auskommen.»
Schuld an dieser Entwicklung sind auch die Arbeitgeber. Dies sagt kein Geringerer als der Chef aller Zürcher Feuerwehren: Kurt Steiner.
Im Jahresbericht 2013 der Gebäudeversicherung Kanton Zürich (GVZ), die für das Zürcher Feuerwehrwesen zuständig ist, schreibt er: «Leider nimmt der Widerstand von Seiten der KMU, aber auch immer häufiger von öffentlichen Verwaltungen zu, wenn es darum geht, Personen für Aufgaben der Feuerwehr freizustellen.»
Die Folge so Steiner: «Diese Entwicklung gefährdet längerfristig und jetzt schon die Bestände der Miliz-Feuerwehrorganisationen.» Paradox: Obwohl die Gemeinden und Unternehmen im Ernstfall von einer schnellen und zuverlässigen Miliz-Feuerwehr profitieren, sind nach Angaben des Zürcher Feuerwehrchefs immer weniger 0bereit, ihre Angestellte tagsüber freizustellen. Steiner: «Es gibt Unternehmen, die verlangen von ihren Angestellten, dass sie die Zeit der Einsätze und Kursbesuche über das
Ferienguthaben kompensieren.»
2013-10-30 Brand Einfamilienhaus Bachenbülach
30. Oktober 2013: Brand eines Einfamilienhauses in Bachenbülach
Quelle 20Minuten Online: Brand eines Einfamilienhauses in Bachenbülach
2013-11-04 Brand bei der Feuerwehr
4. November 2013: Brand im Feuerwehrdepot Winkel
Leider ist auch die Feuerwehr selber nicht gefeit vor Bränden. Dies beweist der heutige Brand im Feuerwehrdepot in Winkel!
Im folgenden einige Berichte und Bilder dieses Brandes und der Auswirkung auf Gebäude, Gerätschaften und Fahrzeuge:
Quelle Kantonspolizei Zürich: Brand in Feuerwehrgebäude
Quelle 20Minuten Online: Feuer bei der Feuerwehr
Quelle fotohugo.ch: Winkel: Brand in Feuerwehrgebäude
AS Wettkampf
Kurz nach 5 Uhr bereits Licht im Depot Bachenbülach? Nein, für einmal weckte uns nicht der Pager, kein Alarm... freiwillig machen wir uns auf den Weg zum 4. Atemschutzwettkampf Prättigau.
Noch ziemlich müde, aber schon bestens gelaunt, freuen wir uns auf einen spannenden Wettkampf, wo wir uns gegen 33 andere Feuerweheren messen werden. „Nur zum Plausch“ hatten wir untereinander ausgemacht. Daher machten wir uns, ohne gemeinsames Üben und ohne die Hoffnung auf einen guten Schlussrang, auf den Weg. Die ersten Gegner aus dem Aargau konnten wir dann auch schon auf der Autobahn ein erstes Mal hinter uns lassen, bevor wir im schönen Prättigau eintrafen.
Um 8 Uhr erwartete uns als erster Posten der Plauschparcour, für einmal Wasser mit dem Trottinett transportieren, Dartpfeile werfen, Memory spielen und weitere Geschicklichkeitsspiele auf Zeit. Dies alles natürlich mit der Pressluftflasche auf dem Rücken, der Maske auf dem Gesicht und in Brandschutzkleidung.
Durch Kaffee und Sandwich gestärkt, erwartete uns ein Quiz mit Fachfragen.
Das zumindest nahrhafte Mittagessen, mussten wir uns am dritten Posten, dem Atemschutzcontainer, hart verdienen. Dabei mussten wir durch ein enges Labyrinth mit diversen Hindernissen kriechen, klettern und uns durchzwängen.
Vor dem nun folgenden Posten Rettung hatten wir am meisten Respekt. Eine schwere Puppe lag in einem kopfstehenden Fahrzeug am Ende eines richtig steilen Abhangs. Ein richtiger Kraftakt, dennoch sollten möglichst keine Fehler beim Handwerk begangen werden. Doch die Rettung lief wie am Schnürchen. Wir waren selbst erstaunt wie schnell wir die Puppe mit einer Barre den Hang hinauf befördertet hatten.
Die Wartezeit zum nächsten Posten, der Brandbekämpfung, überbrückten wir einmal mehr mit durchatmen, Kaffee trinken und etwas Süssem.
Dann hiess es ein letztes Mal, rein in die Brandschutzkleider, Atemschutzgerät auf den Rücken und sich beim Postenchef melden. Dann, Maske auf, Druckleitung erstellen, ins Gebäude vorrücken, absuchen und einen Brand löschen.
Nebst der Zeit wurden Kriterien wie Teamarbeit, Fachtechnik und Sicherheit für die Punktevergabe berücksichtigt. Wir hofften, nach Besichtigung der Preise, auf den siebzehnten Rang. Gingen allerdings davon aus dass wir wohl eher im hinteren Drittel landen werden.
Nun ja den siebzehnten Rang verpassten wir effektiv um elf Ränge, zu unserem grossen Erstaunen allerdings nach Vorne – wir landeten auf Rang 6 - eine super Platzierung.
Dennoch stand der Spass an diesem Tag eindeutig im Vordergrund. Wir hatten immer etwas zu lachen. Zudem konnte jeder von uns sein Feuerwehrhandwerk trainieren und etwas dazulernen.
Alles in allem, ein anstrengender, super Tag.